Reisebericht Schweden im Winter 2022
Schwedisch Lappland
29.01.2022 – 06.02.2022
Anmerkung: Alle Überschriften sind Auszüge aus Songs, die zum Tag passen. Die Lieder können gerne beim Lesen angehört werden :)
Schon vor dem ersten Tag gibt es ein Lied, das einfach super zu der Reise passt. Auch wenn das Drama und der Herzschmerz bei uns nicht vorhanden war, ist der Song einfach passend und wir verbinden ihn mit unserer Reise. Ein perfektes Lied, um sich auf Schweden im Winter einzustimmen.
Nordlichter von Benne
„Du hast gesagt wir werden Nordlichter sehen
Vor mir weiße Berge
Und in mir drin noch Leere
Ich seh wie sich Wolken drehen
Wir hatten 1000 Pläne
Und einen Flug nach Schweden
Dacht nicht, dass ich alleine geh
Es ist kalt, meine Füße taub
Ich find kein Gefühl im Bauch
Nur Spuren im Schnee
Ich bin solang davor weggerannt
Ich komm nicht dagegen an
Endlich tuts weh
Du hast mir gesagt wir werden Nordlichter sehen
Jetzt steh ich hier allein
Ey, könntest du das sehen
Du hast gesagt wir werden Nordlichter sehen
Kann ich nach all der Zeit jetzt endlich Abschied nehmen?“

29.01.2022
Berlin – Stuttgart
„Deine Lippen kommen näher
Die Welt steht auf Pause
Ganz egal was passiert,
Du bist, was ich brauche“
-Die Welt steht auf Pause von Adel Tawil
An Schlafen war für mich nicht zu denken. Ich war viel zu aufgeregt. Der letzte Schnelltest wurde Freitag gemacht, alles sieht gut aus und wir können los. Endlich nach Stuttgart. Endlich nach Schweden. In den Schnee, die Kälte und hoffentlich zu den Polarlichtern. So der Plan. Ich war dennoch super nervös. Bei Inzidenzen über 1000 in Deutschland war ich angespannt und hatte bis zur letzten Sekunde Angst, dass irgendetwas dazwischen kommt.
Ich habe also die ganze Nacht nur gedöst und nicht richtig geschlafen. Um 5 klingelte dann der Wecker und wir machten uns fertig. Er fuhren wir zu meiner Mutter und stellten dort ihr Auto ab. Dann ging es weiter zum Südkreuz, wo wir natürlich viel zu früh ankamen und ewig auf unsere Bahn warten mussten.
Wir hatten uns Sitzplätze reserviert und konnten so entspannt die ewig lange Bahnfahrt antreten. Wir aßen Süßigkeiten, spielten Solo, lasen und unterhielten uns. Die Zeit verging schneller, als erwartet und wir kamen in Stuttgart an. Vom Hauptbahnhof wollten wir mit den Öffentlichen zu unserem Hotel „NH Stuttgart Airport“ fahren - also nochmal eine Stunde länger. Schrecklich. Vor allem, weil man durch eine Baustelle relativ weit von der Regio zur S-Bahn laufen muss. Aber gut, wir hatten es ja nicht eilig.
Wir mussten noch einmal in einen Bus umsteigen, um unser „Flughafenhotel“ zu erreichen. Zunächst wurden wir ganz schön enttäuscht, denn zum Flughafen brauchte man mit Öffentlichen ca. 20 Minuten und nachts fährt der Bus gar nicht, wodurch wir nicht einfach so zum Flughafen fahren konnten. Wir hatten uns eine bessere Anbindung bei einem Flughafenhotel vorgestellt. Der Check-In klappte problemlos und die Frau war sehr freundlich und hilfsbereit. Für uns wurde ein Taxi zu 3:45 in der Nacht bestellt, damit wir rechtzeitig am Flughafen ankommen.
Dann wollten wir etwas essen gehen. Gar nicht so einfach: ALLES hatte geschlossen, weil Mittagspause war. So etwas kennen wir in Berlin gar nicht. Viele Restaurants öffneten erst um 18 Uhr wieder, aber das war uns zu spät. Okay, eigentlich war es mir zu spät. Mike wäre auch erst dann essen gegangen.
Im Endeffekt landeten wir in einem Dönerladen, der sich aber unserer Meinung nach nicht so nennen sollte. Das hatte nicht viel mit dem original Döner aus Berlin zu tun. Dafür waren die Pommes großartig und wir wurden satt.
Wieder im Hotel machte ich noch etwas Sport und ging gemütlich baden. Mike ging noch duschen und schlief kurz darauf um etwa 18.30 ein. So viel zum späteren Essen.
Ich beneidete ihn, denn ich konnte wieder nicht schlafen. Ich wälzte mich sehr lange hin und her, bis ich schließlich in einen unruhigen Schlaf glitt.
30.01.2022
Stuttgart – Lulea – Camp Alta Kiruna – Abisko – Camp Alta Kiruna
„Dies hier ist ein magischer Moment
Uns bleiben ein paar Stunden,
vielleicht auch nur Sekunden
Ich führe dich, das grüne Licht ist gleich wieder verschwunden
Wir sollten uns beeil´n, um das Ereignis zu erkunden
Denn es hält nicht lange an“
-Polarlichter von Adel Tawil
Als der Wecker um 3 Uhr morgens klingelte, dachte ich, ich sterbe. Es fühlte sich an, als wäre ich gerade erst eingeschlafen. Doch die Müdigkeit war schnell vergessen, denn endlich war es soweit: Wir würden heute nach Schweden fliegen.
Die Planung der Reise begann ursprünglich als Scherz. Wir hatten günstige Flüge von Stuttgart nach Lulea gesehen und rumgesponnen, wie cool es wäre, im Winter nach Lappland zu fahren. Dann schlug Mike vor, ich könnte doch mal wirklich eine Planung machen und den Preis für eine Woche berechnen. Ich war perplex, aber sofort dabei: Reiseplanungen sind genau mein Ding. Also legte ich los und konnte in wenigen Stunden eine komplette Planung inklusive grober Budgetplanung präsentieren. Noch am selben Abend buchten wir die Flüge und Unterkünfte.
Und nun, ein halbes Jahr später, machten wir uns endlich auf den Weg zum Flughafen. In der Lobby bekamen wir sogar noch Kaffee und ein Croissant, obwohl Frühstück erst ab 6 Uhr beginnt. Das Taxi kam und wenig später waren wir am Flughafen.
Der war leider nicht so schön. Die meisten Mitarbeiter waren sehr unfreundlich und an den Automaten konnte man nur mit Kleingeld bezahlen, weil bei der Kartenzahlung immer ein Fehler angezeigt wurde. Nervig. Ich versuchte, unsere Scheine klein zu machen und kaufte extra schon eine Flasche doppelt so teures Wasser, doch die Verkäuferin weigerte sich, mir das Wechselgeld klein zu geben. „Das wollen Sie doch nur für die Automaten haben.“ Eine absolute Frechheit.
Unser Flieger startete pünktlich. Da maximal 40 Passagiere an Bord waren, war der Flieger sehr leer und das Boarding in wenigen Augenblicken erledigt. Relativ kurz nach dem Start konnten wir einen beeindruckenden Sonnenaufgang aus unserem Fenster beobachten. Später flogen wir noch durch Turbulenzen, die jedoch nur kurz anhielten.

Über Schweden sahen wir dann den zweiten Sonnenaufgang des Tages und staunten nicht schlecht, als wir die weiße Wildnis unter uns sahen. Es wirkte so, als gäbe es in Nordschweden überhaupt keine Städte.
Als wir landeten flogen wir relativ knapp über einen zugefrorenen See und sahen von der Landebahn aus vor allem Wald und den See. Nur ein kleines Gebäude signalisierte uns, dass wir nicht mitten in der Wildnis gelandet waren, sondern tatsächlich am Flughafen von Lulea waren.
In der Halle konnten wir direkt zu unserem Gepäck und den Flughafen verlassen. Wir sahen keinen einzigen Mitarbeiter, wurden nicht mehr kontrolliert und waren sehr irritiert. So kannten wir das gar nicht.
Den Mietwagen mussten wir uns an einem Automaten abholen. Wir fanden das Auto relativ schnell und staunten nicht schlecht: Wir hatten ein Upgrade bekommen und standen vor einem großen, super ausgestattetem Modell. Das Lenkrad konnte beheizt werden und wir hatten ein Nawi. Ein schönes Auto. Ein richtiger Kratzer und Schneeketten waren allerdings nicht mit dabei. Damit hatten wir eigentlich fest gerechnet.
Vorsichtig fuhren wir los und machten uns zuerst auf den Weg zu Lidl. In Schweden haben alle Supermärkte zum Glück auch Sonntag geöffnet. Wir kauften für die komplette Woche ein. Dabei achteten wir darauf, möglichst viel zu kaufen, was nicht gekocht werden muss. Eine Mikrowelle und einen Kühlschrank würden wir auf unserem Zimmer haben, sonst müssten wir immer zur Campküche laufen. Es gab eine außergewöhnliche Süßigkeitentheke, aber sonst war alles, wie bei unserem Lidl.
Danach konnte es endlich in Richtung Kiruna gehen. Wir konnten es gar nicht erwarten. Das Nawi sagte uns, wir würden es zu 15 Uhr ins Camp schaffen. Perfekt. Um etwa 14.30 geht die Sonne unter und so würden wir nicht im komplett dunklen fahren.
Die Straßen waren mehr oder weniger geräumt und wir konnten ohne größere Schwierigkeiten fahren. Wir fuhren auf der einzigen Straße, umgeben von Wildnis. Immer wieder konnte man am Straßenrand die klassischen roten und gelben Häuser sehen, aber ansonsten wirkte schwedisch Lappland auf uns sehr wild. Wir liebten es.
Manchmal fuhren wir hinter anderen Autos, doch meist nicht besonders lange. Ein LKW hätte vor uns beinahe zwei Rentiere überfahren, die jedoch zum Glück überlebt haben. Ich weinte fast vor Freude darüber, Rentiere in freier Wildbahn gesehen zu haben.
Der Rest der Strecke war ereignislos. Wir staunten immer wieder über die Schönheit des Landes. Besonders, wenn die Sonne sich zeigte, war die Umgebung atemberaubend schön.
Pünktlich um 15 Uhr kamen wir im Camp Alta Kiruna an und checkten ein. Wir räumten alles in unsere kleine, aber niedliche Hütte und erkundeten schnell das restliche Gelände. Bevor es zu dunkel werden würde. Es gab 2 Saunen (eine muss reserviert werden und eine ist groß und immer zugänglich), zwei Feuerstellen, viele kleine Häuschen und natürlich die Toiletten und die Küche. Vor allem die Nähe zur Natur überzeugte uns aber. Fast direkt vor unserer Hütte war ein großer See, alles war umgeben von Wäldern. Ein Traum.
Falls ihr Interesse habt, könnt ihr euch die Unterkunft unter folgendem Link ansehen: https://campalta.net/
Wir überprüften in unseren Apps, wie groß die Chancen auf Polarlichter waren: Es sah an sich sehr gut aus, nur leider nicht unbedingt in Kiruna. Aber in Abisko waren die Bedingungen super. Wir versuchten, spontan noch die Minivan-Tour nach Abisko zu buchen. Ein Guide würde mit einem nach Abisko fahren und dort und auf dem Weg nach Polarlichtern suchen.
Eigentlich waren wir zu spät dran. Es gab für den Abend keine Reservierungen und der Guide sagte uns, wir müssten es ein anderes Mal probieren. Doch auch er wusste von den Vorhersagen, die für diese Nacht deutlich besser aussahen, als für die kommenden Nächte. Also versuchte er, noch weitere Interessenten zu finden. Als das nicht klappte, boten wir an, einen Aufpreis für eine Privattour zu zahlen und etwa 1 Stunde später -um 18:30 - saßen wir in einem Minivan auf den Weg nach Abisko.
Giu, unser Guide, war sehr nett und wir unterhielten uns schon auf dem Hinweg viel. Er stammt ursprünglich aus Frankreich und hat als Kind immer davon geträumt, in der Kälte zu leben. Also probierte er einen Winter in Schweden aus. IM Jahr darauf machte er sich in Schweden selbstständig und hat seither Frankreich nur sehr selten besucht. Er hat zwei Jobs und arbeitet vor allem im Winter etwa 70 Stunden die Woche. Doch die Arbeit macht ihm Spaß, wodurch das auszuhalten ist.
Auf dem Weg nach Abisko konnten wir schon Polarlichter sehen. Sie waren sehr schwach und sahen eher wie Nebel in der Luft aus, aber wir sahen schon welche.
Ein bisschen enttäuscht waren wir schon und wir hofften, die Lichter noch intensiver sehen zu können. Wir fuhren weiter in Richtung Abisko und zur Privathütte des Guides und seines Geschäftspartners. Wir passierten eine Absperrung und konnten schon bald die Wunderschöne Hütte mitten in der Natur sehen. Einfach ein magischer Ort.

Leider waren die Polarlichter weiterhin schwach, doch der Sternenhimmel war wunderschön. Giu machte innen ein Feuer an und setzte Wasser für uns auf. Während er draußen die Feuerstelle freischaufelte, machten wir ein paar Fotos und stellten fest, dass die Polarlichter auf Fotos viel deutlicher zu sehen waren. Unterdessen schaufelte Giu immer weiter. Ich fragte ihn, wie lange keiner mehr hier am Feuer saß und er sagte, am Dienstag wäre er zuletzt mit einer Gruppe dort gewesen. Heute war Sonntag und von der Feuerstelle war nichts zu sehen. Er musste sicher 40 cm Schnee wegschaufeln. Irgendwann waren die Bänke freigelegt und das Feuer wurde entzündet.
Leider verabschiedete sich das Polarlicht und wir waren ganz schön enttäuscht. Dabei sah die Vorhersage eigentlich gut aus. Aber Giu meinte, er behält alles im Auge. Manchmal kämen die Polarlichter von jetzt auf gleich zurück und sind dann stärker als vorher.
In der Wartezeit aßen wir schwedische Kekse (es schmeckte nach Weihnachten), tranken Tee und eine heiße Schokolade. Die Hütte war wirklich ein magischer Ort. Viel Holz, aber sehr gemütlich. Das Feuer schuf eine sehr schöne Wärme.
Wir mussten gar nicht lange warten, bis die Polarlichter sich wieder zeigten. Und diesmal tatsächlich intensiver. Keine Wolken oder Nebel mehr, sondern ganz eindeutig grüne Polarlichter. Giu zeigte uns 2 Spots, von denen aus man super die Polarlichter fotografieren kann. Ich habe mir dann aber noch weitere Spots gesucht, weil ich mehr Varianz haben wollte. Ich glaube, die Bilder sind sogar ganz gut geworden.

Nach einer Weile setzten wir uns draußen ans Feuer und genossen die Aussicht. Die Sterne, die Hütte und die Polarlichter. Ein Augenblick, den wir wohl nie wieder vergessen werden. Wir waren glücklich und zufrieden.
Wenn die Kälte nur nicht wäre. Unsere Füße waren wie aus Eis und taten langsam schon weh. Also setzten wir uns in die Hütte. Lange konnten wir nicht sitzen, denn Giu kam angerannt und sagte uns, wir müssen dringend rauskommen.
Gesagt, getan. Und ein Glück hatte er alles im Blick. Am Himmel passierte etwas Unglaubliches. Die Polarlichter bewegten sich extrem schnell und ein Streifen roter Polarlichter mischte sich mit den Grünen. Es ging unglaublich schnell und war nach 2 Minuten wieder vorbei, aber es war einfach spektakulär. Es ist immer wieder unglaublich, was es für Naturschauspiele auf unserer Welt gibt. Wir staunten, die Kälte war vergessen.
Wir machten noch weitere Fotos; Giu fotografierte sogar uns vor den Polarlichtern. Um kurz vor Mitternacht war es dann Zeit, zu gehen. Und da kam plötzlich die Kälte zurück. Unsere Füße taten weh vor Kälte. Sobald die Kamera langsam erwärmt war und wir ins Auto stiegen, zog ich meine Schuhe aus und versuchte fieberhaft, meine Füße zu wärmen. Es war sehr schmerzhaft, doch es wurde mit der Zeit wieder besser.
Die Rückfahrt war sehr ruhig. Mike und ich schliefen sogar eine Weile. Jetzt, wo das Adrenalin den Körper verlassen hatte, merkten wir, wie lange wir schon auf den Beinen waren. Ein unglaublicher erster Urlaubs- und 11. Jahrestag für uns.
31.01.2022
Camp Alta Kiruna
„Kein Mensch weit und breit,
nur wir sind zu zweit.
Wandern durch den weißen Winterwald.
Schnee und Eis
Hört man knistern
Weil wir leis´ nur noch flüstern
Wir fühlen uns ganz
Wie Gretel und Hans
Wandern durch den weißen Winterwald.“
-Wandern durch den weißen Winterwald von Linda Feller
Wir hatten uns mal wieder vorgenommen, bis um 10 Uhr zu schlafen. Um 6:30 wachte ich auf, zog meine gefühlten 100 Schichten an und ging zur Toilette. Als ich zurückkam, war Mike natürlich wach und gemeinsam gingen wir raus, um beim Sonnenaufgang Fotos zu machen. Wir liefen erst zum Rand des Camps und dann auf den zugefrorenen See hinaus. Am Rand waren ein paar schöne Motive, die ich gerne fotografieren wollte.
Die Rechnung hatte ich ohne den Tiefschnee gemacht. Schnell hingen wir knietief im Schnee fest. Wunderbar, genau das, was wir gebraucht hatten. Meine Schuhe waren für das „kurze Fotografieren“ nicht einmal richtig geschlossen und schon kehrte die Kälte, begleitet von Nässe, zurück in meine Füße. Fotos wurden dann natürlich trotzdem gemacht. Für warme Füße war es jetzt schließlich eh zu spät.

Durchgefroren kamen wir in unsere überhitzte Hütte und Frühstückten erst einmal gemütlich. Als Mike sich Milch zu seinen Cornflakes geben wollte, wurde uns ein riesiger Fehler bewusst: Die Milch aus dem Milchkarton war überhaupt keine Milch. Es war Naturjoghurt. Na ein Glück haben wir davon mehrere Liter gekauft.
Also wurde auf die Alternative zurückgegriffen und wir beschlossen, in den nächsten Tagen noch einmal in Kiruna Milch einzukaufen. Nach dem Frühstück war ich müde und legte mich eine Runde schlafen, während Mike einen Film ansah. Vor 10 Uhr ist die Rezeption geschlossen und wir wollten uns einige Sachen ausleihen: Schneeschuhe, Langlaufski und vor allem dicke Winterschuhe.
Um kurz nach 10 waren wir an der Rezeption. Nur wir. Niemand Anderes war da. Wir riefen die Nummer an und irgendwann ging der verschlafene Rezeptionist ran. Er sagte mir, er würde es nicht vor 11 schaffen, aber wir könnten uns schon einmal die Winterschuhe holen. Er gab uns die Zahlenkombination für das Vorhängeschloss durch und wir probierten mehrere Schuhe an, bis wir etwas Passendes gefunden hatten.
Pünktlich um 11 waren wir wieder an der Rezeption, denn wir wollten bei Tageslicht noch eine Schneeschuhwanderung machen. Kein Rezeptionist. Langsam waren wir genervt. Okay, wir waren richtig genervt. Wir sind typisch Deutsch: Superpünktlich. Auf unseren Reisen müssen wir immer wieder feststellen, dass Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit nicht überall groß geschrieben werden.
Ein anderer Mitarbeiter (wir glauben der Chef) sah uns, kam hilfsbereit auf uns zu und übernahm kurzerhand den Job des Rezeptionisten. Er sagte uns, der Mitarbeiter würde noch in seiner Hütte schlafen. Etwas genervt wirkte er davon schon, aber es scheint zum Alltag zu gehören.
Wir bekamen unsere Schneeschuhe mit einer Vermutung, wie man sie anziehen sollte. Sicher war er sich da nicht. Auch die Skier konnten wir uns ausleihen und so konnte es um kurz vor 12 endlich losgehen. Wir zogen uns die Schneeschuhe an, was schon für einige Lacher sorgte. Vor allem, weil Mike es nicht schaffte, sie sich alleine anzuziehen. Erst als ich ihm half, klappte es. Dann machten wir uns auf den Weg in Richtung Wald.
Gleich zu Beginn fanden wir einen kleinen Fluss, der vom See abging. Er war wunderschön und wir legten eine kleine Pause zum fotografieren ein.

Dann versuchten wir uns in den Wald zu kämpfen. Das ging etwa 5 Meter gut und schon versanken wir im Schnee. Immer abwechselnd, damit wir auch ja nicht voran kamen. Immerhin lachten wir dadurch quasi durchgehend. Immer wieder verlor einer von uns seinen Schuh oder steckte Knie- oder sogar Hüfttief im Schnee fest. Es war einfach nur witzig.
Irgendwann wurden wir besser. Wir merkten, dass man seltener versank, wenn man die Beine nicht anhebt sondern eher zieht. Seltener, aber manchmal passierte es trotzdem. Die Sonne schien und wir hatten eine Menge Spaß. Immer, wenn Mike wieder versank, machte ich mit der Kamera Fotos.
Irgendwann kam Mike auf die Idee, sich in den Schnee zu schmeißen. Das war toll. Wir tollten nach Herzenslust – wie kleine Kinder – im Tiefschnee mitten im Wald umher. Man konnte sich einfach ohne Angst fallen lassen, da der Schnee den Sturz abfing. Einfach ein tolles Gefühl. In dem Moment war ich einfach unbeschwert, dachte an gar nichts, war im hier und jetzt und genoss das Leben. Es war wundervoll.

Bis wir uns im Tiefschnee die Schneeschuhe wieder anziehen mussten. Das war… problematisch. Lustig, aber problematisch. Ich musste Mike helfen, damit er seine Schuhe überhaupt wieder anbekam. Schließlich schafften wir es und stapften noch eine Weile durch den Wald, bevor wir uns auf den Rückweg machten.
Kurz bevor wir zurück waren ging die Sonne langsam unter. Es musste also 14.30 sein. Mike lief ohne Schneeschuhe über den See zum Camp und ich versuchte, mit den Schuhen zu rennen. Es war toll.
Neben dem Camp entdeckten wir dann noch ein riesiges Iglu, in dem irgendwann mal Feuer gemacht wurde. Ich nahm mir vor, an diesen Ort zurückzukehren, falls sich die Polarlichter wieder zeigen sollten.
Wir kochten uns etwas zu Essen und aßen gemütlich in unserer Hütte. Danach machte Mike Mittagschlaf und ich begann bereits mit dem Schreiben des Berichts. Um kurz vor 5 ging ich schon einmal in die Privatsauna, die wir uns von 5 Uhr bis 8 Uhr reserviert hatten. Sie war aus und kalt. Ich sah einen Ofen zum Befeuern und ahnte böses: Müssten wir tatsächlich selbst die Sauna zum Laufen bringen?
Ich erklärte Mike die Lage und ging zur Rezeption. Der Rezeptionist war tatsächlich mal da. Unglaublich. Er guckte mich irritiert an und fragte, ob ich denn Holz gekauft hätte. Er meinte, die Sauna braucht etwa 1 Stunde, um heiß zu werden. Als ich ihn nach einem Feuerzeug fragte, war er noch irritierter und gab mir Streichhölzer. Ich kaufte Holz und schleppte den schweren Sack zur Sauna.
Dank Fritz Meineke weiß ich inzwischen, wie man ein Feuer entzündet, auch wenn ich es noch nie zuvor gemacht hatte. Mike machte sich noch fertig und wollte nachkommen.
Als er ankam präsentierte ich stolz mein Feuer. Wir holten gemeinsam noch Wasser. Die Wartezeit konnte man sich schön vertreiben: Mit dem Bestaunen von Polarlichtern. Nicht besonders stark, aber deutlich und wunderschön. Ich machte einige Fotos und wir guckten immer mal wieder nach dem Feuer in der Sauna.

Als die Stunde um war, war die Sauna lauwarm. Auch nach 1 ½ Stunden war die Sauna nicht heiß und so ließen wir das Feuer ausgehen und räumten alles Weitere weg. Wir hatten uns das mit der Sauna anders vorgestellt und waren davon ganz schön enttäuscht.
In unserer Hütte machten wir uns einen Film an und schliefen dabei ein.
Meine innere Uhr weckte mich pünktlich um 10 wieder. In der Vorhersage hatte ich gelesen, dass die Polarlichter ab 10 stärker werden würden, also zog ich mich an und ging mit meiner Kamera nach Draußen.
Und tatsächlich waren die Polarlichter stärker als am Nachmittag. Ich fotografierte an mehreren Spots (auch am Iglu) und genoss ein weiteres Mal das Naturschauspiel. Die schnelle Bewegung wir am Vorabend konnte ich nicht noch einmal erkennen, doch auch so war ich schon glücklich. Nach etwa 45 Minuten fand Mike mich und wir genossen noch kurz gemeinsam die schwächer werdenden Lichter und gingen dann ins Bett.

01.02.2022
Camp Alta Kiruna – Road to Nikkaluokta – Kiruna - Jukkasjärvi – Camp Alta Kiruna
„War neulich mal im Urlaub
In Schweden irgendwo. Schweden irgendwo.
In Schweden irgendwo.
Da hat`s mich aus der Spur gehauen,
Glaub ich steh im Zoo. Hab geglaubt ich steh im Zoo.“
Elch Song von Brugger Buam & Band
Ich wachte um 5 auf, weil ich auf die Toilette musste. Schon wieder. Bei der Kälte. Ich hätte kotzen können.
Ihr müsst euch vorstellen: Die Toilette ist ca. 150 Meter entfernt. Das klingt nicht viel, aber bei den Temperaturen – mein Handy zeige minus 30 Grad Celsius – ist das ein großes Problem. Nur in Schlafsachen konnte man das nicht machen, so viel stand fest. Also erstmal anziehen. Mit dicker Hose und mehreren Schichten obenrum. Außerdem dicke Winterstiefel. Und das alles so leise wie möglich, um Mike nicht zu wecken.
Nach 5 Minuten, die sich wie eine Stunde anfühlten, konnte ich endlich zur Toilette gehen. Aus Faulheit nahm ich gleich mein komplettes Kulturzeug mit und ging gleich duschen. Einmal weniger anziehen und losgehen.
Als ich zurückkam, war Mike wach und ging auch gleich duschen. Danach frühstückten wir in Ruhe und bereiteten alles für unseren morgendlichen Ausflug vor: Wir wollten nach Nikkaluokta fahren. Den Weg dorthin und auch den Ort an sich hatte Giu uns empfohlen, weil es dort sehr viel Wildnis und dadurch auch gute Chancen auf Rentiere und Elche gibt.
Inzwischen waren wir vom Rhythmus her schon in Schweden und im Urlaub angekommen und so gingen wir anstatt um 7 Uhr erst um 8 Uhr los. Unser Tank war halb voll und die Strecke war nur knapp 70 km. Also machten wir uns direkt auf den Weg.
Der Sonnenaufgang war wunderschön anzusehen und wir merkten mehr und mehr, wie wir immer tiefer in die Wildnis von schwedisch Lappland drangen. Die Landschaft an sich war schon wunderschön, doch wir hofften sehr auf tierische Wegbegleiter.

Und tatsächlich. Nach einer Weile sahen wir auf der linken Seite zwei Elche. Eine Mutter mit einem Baby. Wir hielten an und beobachteten sie. Doch sie wurden durch unsere Anwesenheit nervös, liefen vor unserem Auto über die Straße und verschwanden auf der rechten Seite im Wald. Und so kam es, dass meine Serie von Popo-Bildern fortgesetzt werden konnte. Yesss…
Danach sahen wir immer wieder Elche. Ich stieg sogar aus, um einige Tiere etwas besser fotografieren zu können. Natürlich blieb ich auf der Straße, um die Tiere nicht zu stören. Wir konnten viele Tiere sehr entspannt beobachten.
Aber erst als ich „Rudolf the red nose reindeer“ sang, zeigte sich tatsächlich ein sehr scheues Rentier. Unser Glück war perfekt.

Bis Nikkaluokta waren es jetzt noch 25 km und unsere Tankanzeige war gefährlich niedrig. Wir hatten das Heizen nicht mit bedacht und so entschieden wir uns, doch umzukehren und in Kiruna zu tanken (tatsächlich ist das nämlich die einzige Tankmöglichkeit in der gesamten Gegend).
In Kiruna angekommen hatten wir erst einmal Schwierigkeiten, den Tankdeckel zu öffnen. Raufdrücken klappte nicht, also suchten wir im Auto nach einem Hebel oder Knopf. Fanden aber nichts. Im Endeffekt mussten wir in der Betriebsanleitung nachlesen: Es ging einfach mit leichtem Druck. Der Tankdeckel war zugefroren. Also musste ich dann noch etwas mehr Gewalt anwenden, um es zu schaffen, aber schließlich war er offen und wir konnten tanken.
Gegenüber war noch ein Supermarkt und wir kauften typisch schwedisches Knäckebrot, Süßigkeiten und Milch.
Da wir noch nicht zurück zum Camp wollten, entschieden wir uns spontan, schon heute zum Nutti Sami Siida zu fahren. Das ist ein heiliger Ort der Sami (Ureinwohner), an dem man eine Kirche und ein Museum besuchen kann. Außerdem hat man die Möglichkeit, in einen Rentierwald zu gehen und dort Rentiere zu füttern. Das machten wir natürlich. Die Tiere kamen sofort angerannt und zwei waren sehr frech und stießen einen sogar an, wenn man sie nicht füttert. Ich genoss den engen Kontakt zu den Tieren.

Wir machten einige Fotos und Videos und fuhren schließlich wieder ins Camp Alta Kiruna.
Wir hatten an dem Tag zwar schon viel erlebt, aber es war tatsächlich erst 12 Uhr. Wir wollten direkt weiter, weil wir gesehen hatten, dass es sich zum Nachmittag zuziehen sollte. Wir wollten bei -32 Grad Celsius und Sonnenschein unsere erste Skilanglauf Tour machen.
Das Anziehen der Skier klappte schneller, als bei den Schneeschuhen und wir konnten bald los. Allerdings merkte Mike schon nach wenigen Metern, dass er sich dabei nicht wohl fühlt. Er hat es zwar gut gemacht, mochte aber das Gefühl des Gleitens nicht so. Er hatte das Gefühl, keine Kontrolle zu haben.
Bei mir war das ganz anders. Mein Körper und mein Kopf erinnerten sich sofort an die vielen Skiurlaube in meiner Kindheit. Das war zwar immer Abfahrtsski, aber dennoch fühlte ich mich sofort wohl und frei. Ich fuhr immer mal wieder in den tieferen Schnee und wartete auf den Wegen auf Mike. Nach etwa einer halben Stunde wollte Mike umkehren, aber ich wollte gerne noch weiter. Also trennten wir uns. Mike schnallte sich die Skier ab und lief zurück, während ich noch weiter zum Ende des Sees weiterfuhr.
Mir wurde sehr warm und ich merkte, dass das tatsächlich eine Sportart war. Bald merkte ich auch meine Muskeln und auf dem Rückweg war ich schon richtig erschöpft. Um bei diesen Temperaturen zu schwitzen, gehörte ganz schön was dazu. Doch so warm mir innerlich war, so kalt war meine Umgebung. Das wurde jedem klar, der mich sah. Alles an mir war eingefroren. Meine Wimpern, Haare, Anziehsachen, einfach alles. Ich sah unglaublich witzig aus.
Zurück im Camp wollte ich vor dem Essen „nur 5 Minuten die Augen zu machen“. Wir machten also fast 1 Stunde Mittagschlaf. Natürlich.
Danach aßen wir gemütlich und beim Abwaschen beobachtete ich ein paar verrückte Italiener, die nur mit Handtuch bekleidet durchs Camp liefen. Einfach krank.
Danach guckten wir noch einen Film. Da es inzwischen schneite und es dadurch keine Polarlichter zu sehen gab, verließen wir unsere Hütte nur noch, um auf Toilette zu gehen. Wir beendeten den ereignisreichen Tag ganz gemütlich.
02.02.2022
Camp Alta Kiruna – Wildnis - Jukkasjärvi – Wildnis - Camp Alta Kiruna
„Und kost´ Benzin auch drei Mark zehn
Scheiß egal, es wird schon geh’n
Ich will fahr’n
Ich will fahr’n, ich will fahr’n
Ich will Spaß, ich will Spaß
Ich will Spaß, ich will Spaß
Ich geb Gas, ich geb Gas
Ich will Spaß, ich will Spaß“
Ich will Spaß von Markus
Am Mittwoch wachten wir früh auf und konnten uns gemütlich fertig machen. Es hatte über Nacht geschneit und das Wetter war zwar wärmer, aber dafür auch grau. Um kurz nach 9 waren wir schon bereit und warteten draußen darauf, mit unserer Schneemobiltour zu starten.
Wir hatten eine Tour von insgesamt 32 Km gebucht, die nach 15 km einen Zwischenstopp beim legendären Eishotel einlegt. Insgesamt hatten nur drei Leute diese Tour gebucht. Dennoch waren am Treffpunkt noch 15 weitere Leute. Eine Gruppe Italiener hatten auch eine Tour gebucht. Allerdings ohne Zwischenstopp im Eishotel.
In der Umkleide war es sehr laut, Italiener eben. Aber es war auf jeden Fall eine lustige Truppe. Am Vorabend hatten sie ordentlich gefeiert, sich Tattoos aufgemalt und waren halbnackt durch den Schnee gerannt. Eine spanende Gruppe, bei der es viel zu sehen und vor allem zu hören gab.
Um 10 Uhr waren endlich alle soweit und Life (er behauptete jedenfalls, dass das sein Name war) erklärte uns ein paar Sicherheitsvorkehrungen, Richtlinien und den richtigen Umgang mit einem Schneemobil. Seine letzten Worte blieben bei mir aber vor allem hängen: „But you know, when you die, you’ll die.“
Alle lachten daraufhin und nachdem alle unterschrieben hatten, dass man selbst haftet, konnte es endlich losgehen.
Ich saß hinter Mike und er reihte sich gleich hinter dem Guide ein, weil er gesagt hat, dass die vorderen Schneemobile in der Regel am schnellsten fahren könnten. Ich persönlich wäre echt lieber weiter hinten gewesen, aber mir war klar, dass Mike bei dieser Aktivität aufgehen würde und nicht zu bremsen wäre.
Vorsichtshalber machten wir noch ein Zeichen aus, wie ich ihm signalisieren konnte, wenn ich mich nicht sicher fühlte und dann ging es los.
Bei der ersten Runde um den See hatten wir noch nicht die volle Power, fuhren aber trotzdem schon bis zu 80 km/h. Soweit, so gut. Ich fühlte mich recht sicher und war froh, dass die Kurven langsamer gefahren wurden. Ich traute mir sogar zu, nebenbei mit der GoPro zu filmen. Nach einer Runde bekamen wir dann die volle Power eingestellt und schon fuhren wir 100 km/h. Diese Geschwindigkeit fand ich persönlich schon heftig, aber solange alles geradeaus ging, war es für mich in Ordnung.
Nach der zweiten Runde fuhren wir über die Straße und in einen kleinen Wald hinein. Auf dieser Strecke genoss ich die Fahrt sehr. Man konnte die wunderschöne, frisch eingeschneite Wildnis Schwedens genießen. Ich sog die Umgebung auf und genoss jede Sekunde, obwohl wir durch die Skibrille alles gelblich sahen.
Natürlich kam auch noch einmal ein See, auf dem man schnell fuhr, doch relativ schnell machten wir Gruppenfotos und kamen am Eishotel an. Die drei Personen, die diese Tour gebucht hatten, wurden von Life zum Haupteingang begleitet und wir vereinbarten, dass er uns in etwa 2 Stunden wieder abholen würde.
Das Mädchen, das die Tour auch gebucht hatte, ging zunächts weiter zum Sami-Dorf, um dort Rentiere zu streicheln. Da wir das schon gemacht hatten, steuerten wir zielstrebig auf das Eishotel zu und kauften uns Eintrittskarten. Der Eintritt war richtig teuer. Für uns beide haben wir mehr als 60 Euro bezahlt. Unglaublich. Vor allem, weil man sicher auch einfach hätte durchgehen können, ohne zu bezahlen. Es hätte sicher keiner gemerkt. Aber wir waren einfach zu anständig.
Das Eishotel ist in zwei Bereiche unterteilt: 1 großes Gebäude, das rund ums Jahr steht und ein Teil, der jedes Jahr neu erbaut wird. Auf den zweiten Teil waren wir besonders gespannt und so gingen wir zielstrebig auf die mit Rentierfell beschichtete Eingangstür des diesjährigen Hotels zu.

Wir öffneten die Tür und mir blieb sofort der Mund offen stehen: Die Eingangshalle war ein rundes Gewölbe und mehreren Eissäulen. An der Decke hing ein gigantischer Kronleuchter aus Eis. Das Licht war bläulich. Einfach umwerfend. Geradezu gab es einen mit Eisluftballons dekorierten Gemeinschaftsraum, in dem es viele Bänke gab.
Wir wollten aber unbedingt die Zimmer sehen. Ich hatte im Vorfeld überlegt, eine Nacht in dem Hotel zu buchen, aber 800 Euro für eine Nacht in einem kalten Zimmer und dann nichtmal in einer künstlerischen Suite wollte ich einfach nicht ausgeben.
Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte. Die 800€ Zimmer waren alle ähnlich ausgestattet. Ein Paar Eiszapfen aus dem Boden ragend und ein Bett aus Eis. Mehr nicht. Wir sahen uns einige dieser Zimmer an und waren schon etwas enttäuscht. Doch dann entdeckten wir einen Gang mit Künstlersuiten und fanden endlich, was wir uns erhofft hatten: Individuelle Themenzimmern mit unendlichen Details und verschiedenen Motiven. Es gab beispielsweise ein Zimmer mit Hirn und Herz, ein Zimmer, das wie ein Kinderzimmer aussah und viele mehr. Am besten gefiel mir ein Zimmer, in dem ein riesengroßer Dinosaurier direkt hinter dem Eingang auf uns wartete. Neben dem Triceratops hing ein schiefer Kronleuter und dem gegenüber stand das Bett, um dem ein Brathähnchen und verschiedene Affen kletterten. Ein Raum, in dem man immer mehr Details Sah, umso länger man sich darin aufhielt. Später haben wir geguckt, wie teuer eine Nacht in diesem Zimmer wäre: 1400 Euro. Für eine Nacht. Ein unglaublich schönes Zimmer, aber um eine Nacht zu frieren, würden wir niemals so viel bezahlen. Dennoch war es toll, sich das anzusehen.
Danach verließen wir den Teil des Hotels und begutachteten den Innenhof. Dort war eine erhöhte Terrasse, von der aus man mit einem Schneerutscher wieder in den Innenhof schlittern konnte. Mike zögerte nicht lange, strahlte wie ein Kind über beide Ohren und fuhr hinunter.
Ich war zögerlicher. Ich habe mir überlegt, wie sehr man sich wehtun konnte. Andererseits dachte ich mir, ich würde es bereuen, wenn ich es nicht versuchen würde. Also nahm ich mir den Schneerutscher und stiefelte nach Oben. Es war nicht sonderlich hoch, doch ich stieß auf ein ganz anders Problem: Wie sollte ich diesen viel zu kleinen Schneerutscher unter meinen Po bekommen, ohne direkt loszurutschen? Es dauerte eine Weile, bis ich mich schließlich ungeschickt auf das Plastikteil sinken ließ und rutschte.
Während des Rutschens waren alle sorgen vergessen: Ich lachte wie ein kleines Kind und verspürte Freude pur! Viel zu schnell war es vorbei und ich fuhr gleich noch ein zweites Mal. Nachdem Mike auch noch einmal gerutscht war, besuchten wir noch den anderen Teil des Hotels, der rund ums Jahr betrieben wird.
Ich dachte mir, das wird sicherlich einfach ein normales Hotel sein und wollte schon gar nicht hineingehen. Doch ich wurde eines Besseren belehrt: Direkt im Eingangsbereich war eine große Eisbar mit mehreren Sizplätzen, Sklupturen und Kronleuchtern. Alles aus Eis versteht sich. Direkt am Eingang war das Zirkus-Thema aufgegriffen, was mich direkt an „the greatest showman“ erinnerte. In meinem Kopf startete sofort: This ist he greatest Show…
Auch in diesem Beriech gab es einige Zimmer. Nicht so viele, wie in dem anderen Teil des Hotels, aber dafür waren alle individuell gestaltet. In einem Zimmer gab es sogar eine Badewanne aus Eis, in die ich mich sofort verliebte. Wir streiften durch die Gänge und überlegten, danach noch eine Kleinigkeit essen zu gehen. Wir hofften, im Hotelrestaurant local food zu finden, doch es gab nur ein klassisches Mittagsbuffet. Uns wurde gesagt, dass es so etwas wie Rentierfleisch erst abends geben würde, man aber bei den Sami Glück haben könnte.
Wir hatten nur noch 40 Minuten Zeit und wollten nicht erst die 1,5 km laufen, um dann eventuell etwas zu Essen und dann zurückzulaufen.
Also gingen wir in die Eisbar des Hotels und tranken einen alkoholfreien Cocktail. Einen Namen gab es dafür nicht. Die Barkeeperin sagte uns, sie würden bei alkoholfreien Cocktails einfach immer improvisieren. Der improvisierte Cocktail aus den Gläsern aus Eis war zwar sehr süß, schmeckte aber eigentlich ziemlich gut. Das Beste war aber definitiv die Atmosphäre: Mitten in der Wildnis des schwedischen Lapplands saßen wir mit zwei Eisgläsern in einer Eisbar, umgeben von einem ganzen Hotel, das nur aus Eis bestand und tranken Cocktails. Einfach cool. Wir unterhielten uns über das bereits Erlebte und waren einmal mehr dankbar über diesen unglaublichen Urlaub.
Natürlich waren wir zu früh wieder am Treffpunkt bei unseren Schneemobilen. Life hatte wirklich die Schlüssel stecken lassen und es reizte schon, damit loszufahren. Typisch Deutsch wie wir nun einmal sind, hielten wir uns aber an die Regeln und machten nur ein paar Fotos von uns auf dem Schneemobil und warteten. Life kam tatsächlich pünktlich (ich hätte jede Wette verloren) und es ging weiter.
Ich ließ Mike wieder fahren, weil ich mir sicher war, dass ich nicht so viel Spaß dabei hätte. Ich genoss lieber die Aussicht. Wir fuhren lange durch einen malerischen Wald und hielten auch einmal für Fotos.
Ich musste mich einfach in den Schnee schmeißen, es war zu verlockend. Es machte riesigen Spaß und ich wollte gar nicht weiter. Wieder auf dem Schneemobil fuhren wir noch kurz durch den Wald, bis wir schließlich die Straße überquerten und wieder an unserem See ankamen. Dort sagte Life uns, wir könnten noch eine Runde fahren, wie wir wollten. Er würde uns am Camp in Empfang nehmen. Das war Mikes Zeichen: Er gab Vollgas und fegte mit um die 110 km/h über den See.
Da war es dann endlich soweit: Ich fühlte mich unwohl und musste Mike nach einer Weile das Zeichen geben, langsamer zu fahren. Ich wollte eigentlich nur noch absteigen, wollte Mike aber auch nicht den Spaß verderben. Also durfte er an der langen Seite noch einmal Gas geben. Ich hielt mich fest und wünschte mir die ganze Zeit nur, dass es endlich vorbei war.
Kurz vor Ende tauschten wir doch noch einmal die Plätze und ich fuhr kurz alleine Das Schneemobil. Ich fuhr allerdings nicht mehr als 45 km/h und war nicht böse drum, wieder abzusteigen. Life meinte, ich sah eigentlich recht sicher aus und er glaubt, ich bräuchte nur 5 Minuten mehr Zeit, um mich daran zu gewöhnen und dann würde ich es auch genießen. Wir werden es wohl nie erfahren…
Eine unglaubliche Tour, die aber auch sehr anstrengend war, war zu Ende und wir aßen erst einmal. Wie immer war es sehr gesund. Da wir nicht in die Küche gehen wollten, hatten wir uns auf Lebensmittel beschränkt, die man mit Mikrowelle und Wasserkocher zubereiten konnte. Kurz gesagt: Ungesunde Fertiggerichte. Dazu gab es eigentlich jeden Tag noch Süßigkeiten. Was für eine schlechte Ernährung. Aber okay, für eine Woche war so etwas vertretbar. Schlimmer war, dass wir eigentlich viel zu wenig tranken, weil wir nicht so oft auf die Toilette gehen wollten.
Wir machten an dem Tag nichts mehr. Wir dösten vor uns hin, sahen einen Film und gingen früh ins Bett.
03.02.2022
Camp Alta Kiruna – Nikkaluokta - Jukkasjärvi – Camp Alta Kiruna
„Wer wär ich ohne
Die Wildnis
Das Gefühl in meinen Venen
Ist nicht mehr taub, wie ein Neuanfang
Und ich hab sie dort gesehen
Im schwachen Licht, ein grenzenloser Raum
Wer wär ich ohne
Die Wildnis
Sie hat alles was ich kannte auf
Den Kopf gestellt und lachte noch
Mir ist nie ganz klar ob ich ihr folgen soll“
Wildnis von Bärenheld
Am Donnerstag standen wir früh auf. Wir wollten uns noch einmal auf den Weg in Richtung Nikkaluokta machen. Diesmal mit einem vollen Tank. Wir hatten uns vorgenommen, in Nikkaluokta eine Wanderung mit unseren Schneeschuhen zu machen. Außerdem hofften wir, in der Wildnis auf dem Weg noch ein paar Tiere zu sehen.
Wir machten uns also um kurz nach 7 auf den Weg und fuhren los. Das Wetter war bisher am Schlechtesten. Alles war grau und dunkel. Es schneite und wirkte wirklich ungemütlich.
Schnell merkten wir aber, wie das Wetter sich besserte und schon bald konnten wir einen Sonnenaufgang hinter einem Berg beobachten.

Einige Elchkühe sahen wir auch, doch es kam uns weniger vor, als bei unserem ersten Versuch. Trotzdem hielten wir wieder mehrfach an und stiegen aus, um die Tiere, aber auch die wunderschöne Landschaft zu fotografieren.
Genauso stelle ich mir das Paradies vor. Wohin man auch blickte, es war einfach alles wunderschön. Wir fuhren auf die Berge zu und der Wald an den Seiten wechselte sich immer wieder mit kleinen, zugefrorenen Seen ab. Hin und wieder waren ein paar vereinzelte Häuschen zu sehen, doch wir sahen kaum andere Autos oder Menschen und fühlten uns der Natur sehr verbunden.
In Nikkaluokta angekommen war der Parkplatz verschneit und wirkte nicht gerade sicher. Ich stieg aus, um die Lage zu sichten… und stand sofort knietief im Schnee. Hier konnten wir nicht parken, so viel stand fest.
Zum Glück kam gerade eine Einheimische zu ihrem Briefkasten und ich fragte sie. Sie meinte, wir könnten einfach vor den Briefkästen parken und gab mir noch den Tipp, zur Kapelle zu laufen. Sie meinte, mit Schneeschuhen wäre der kleine Berg machbar und dass es dort wunderschön sei.
Also zogen wir uns die Tennisschläger an, wie Mike sie gerne nannte und stiefelten los. Diesmal ging es auf jeden Fall schon viel besser, sodass wir uns nicht gegenseitig auslachten. Wir liefen eine Weile in die Richtung, die uns gesagt wurde. Mike immer vor mir. Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie war ich heute langsamer. Irgendwann kamen wir zu einer Gabelung, die in 4 verschiedene Richtungen führte. Zum Glück wurde uns die Route zur Kirche empfohlen, denn dafür hätten wir uns selbst nie entschieden. Der Weg war steil und natürlich sehr verschneit. Wir wussten sofort, dass das keine einfache Strecke war, doch wir haben schon lange gelernt, auf Tipps von Locals zu hören.

Also liefen wir langsam nach oben. Mike ging links von einem Geländer, von dem gerade noch das obere Stück zu erkennen war. Er versackte fast sofort und sein rechter Schneeschuh löste sich. Also wählte ich die rechte Seite und hatte deutlich mehr Glück. Es war zwar steil und anstrengend, ein paar Mal rutschte ich auch weg, aber als ich oben ankam, kraxelte Mike immernoch hoch. Kurz vor dem Ziel versank er ein weiteres Mal und ich konnte mir das Lachen einfach nicht mehr verkneifen. Es sah einfach zu komisch aus.
Im selben Moment realisierte ich aber auch, welche unglaubliche Aussicht man von hier hatte. Die Kapelle war natürlich wunderschön, aber die Umgebung war einfach atemberaubend. Wohin man sah, es war wie gemalt.
Als Mike sich befreit hatte und wir zusammen sein Schneeschuh-Problem gelöst hatten, ging jeder für sich los, um die Aussicht zu genießen und alles zu erkunden. Auf der einen Seite sah man die Sonner hinter einem Berg hervorluken, auf der anderen Seite wurde ein Berg durch das Sonnenlicht in den schönsten Farben angestrahlt. Durch das schöne Wetter wirkte alles noch beeindruckender.

Es war eiskalt, aber das vergaßen wir für eine lange Zeit. Nachdem wir alleine alles erkundet hatten, besuchten wir unsere schönsten Punkte noch einmal gemeinsam, machten Bilder und genossen einfach nur die Aussicht.
Kurz bevor wir gehen wollten, musste ich noch auf Toilette. So etwas gibt es natürlich nicht und die Kapelle war verschlossen. Also verschaffte ich mir eine Erleichterung, die ich so noch nie erlebt habe: Es war der kälteste Toilettengang mit der schönsten Aussicht. Natürlich war das ein ganzes Stück von der Kirche entfernt ;)
Dann gingen wir den Berg wieder herunter und überlegten uns, ob wir zurück zum Auto wollten oder lieber noch etwas wandern gehen. Die Entscheidung war im Endeffekt schnell getroffen, denn ich hatte das Bedürfnis, mich in den Schnee zu schmeißen. Mehrfach. Es machte einfach zu viel Spaß. Ich wollte mich immer einfach in Schnee fallen lassen. Rückwärts und vorwärts. Ich lachte dabei wie ein kleines Kind und merkte erst danach, wie nass und kalt es war.
An einer Stelle ließ ich mich rückwärts in den Schnee fallen. Leider war unter dem Schnee ein Stein. Upps. Das tat weh. Aber es hielt mich nicht davon ab, mich wieder und wieder in den Schnee zu stürzen.
Danach gingen wir natürlich direkt zum Auto und beschlossen schnell, um Sami Dorf noch eine heiße Schokolade trinken zu gehen. Dort war ein kleines, lokales Restaurant mit Feuerstelle, was uns beim ersten Besuch schon gut gefallen hat.
Also rein ins Auto und zwei Stunden durch die wunderschöne Wildnis fahren. Uns wurde nicht langweilig, wir konnten uns an der Schönheit der Natur gar nicht sattsehen.
Im Sami-Dorf angekommen suchten wir uns einen schönen Platz nah am Feuer und erweiterten die heiße Schokolade um einen Rentier-Burger und einen Vanillemuffin mit Topping. Es war superlecker und ich freute mich sehr darüber, etwas Lokales probiert zu haben (das Kötbullar-Fertiggericht aus der Mikrowelle zähle ich mal nicht mit…).
Danach ging es schon wieder zurück zum Camp. Wir machten ausgiebig Mittagschlaf und guckten einen Film.
Danach entschieden wir, unser restliches Feuerholz für die große Feuerstelle zu nutzen. Dort waren wir nur etwa 15 Minuten alleine, bis zwei Mädchen sich zu uns gesellten. Ebenfalls Deutsche. Ihre Namen waren Mary und Lina. Wir verstanden uns auf Anhieb gut, unterhielten uns, lachten viel, tauschten Nummern aus und verbrachten den ganzen Abend zusammen.
Die Beiden waren erst am Dienstag angereist und hatten bislang keine Polarlichter gesehen. Die Vorhersage sah auch nicht besonders gut aus, da es viel schneien sollte. Super ärgerlich.
Gegen 22 Uhr verabschiedeten wir uns voneinander und gingen jeweils in unsere Hütten.

04.02.2022
Camp Alta Kiruna – Irgendwo im Nirgendwo - Camp Alta Kiruna – Absiko – Auf der Straße
„Gedankenblitze zucken
Erhellen die Nacht
Da sind Wolken am Himmel
Die die Insel bewachen
Ich schaue nach Oben
Kann kaum glauben, was ich seh
Aus Wolken werden Farben
Und die Nacht zu einem See
Und ich durchbreche das Licht
In ihre Weiten tauch ich ein“
Polarlicht von 3 Sekunden Island
An unserem letzten kompletten Tag in Kiruna beschlossen wir schon früh am Morgen, den Abend nicht im Camp zu verbringen. Es schneite immernoch, inzwischen war viel Neuschnee gefallen und die Wettervorhersage blieb gleich: Grau und Schnee.
Wir entschieden, nach unserer Tour am Vormittag noch nach Absiko zu fahren. In der Hoffnung, zum Abschied noch einmal Polarlichter zu sehen. Auch dort sollte es überwiegend bewölkt sein, aber wir hatten trotzdem Hoffnung. Lina und Mary waren natürlich sofort Feuer und Flamme und freuten sich sehr darüber, dass wir sie mitnehmen konnten.
Zuerst wurden wir aber um 10 Uhr zur Hundeschlittentour abgeholt. Der Fahrer war aus Ungarn und sehr nett. Wir unterhielten uns gut auf der Fahrt.
Dort angekommen wäre ich aber am liebsten direkt wieder umgedreht. Auf dem Gelände standen viele kleine Käfige mit Hunden herum. Auf mich wirkte der Ort abstoßend und ich konnte mir nicht vorstellen, dass die mehr als 150 Hunde dort ein schönes Leben führen. Später wurde uns zwar erklärt, dass die Hunde immer Sommer entweder privat mitgenommen werden oder auf einem großen Geländer frei herumlaufen, aber dennoch fand ich den Ort sehr unangenehm. Mike ging es ähnlich.
Wir drehten eine kleine Runde und ärgerten uns, so eine OrganLination unterstützt zu haben. Für uns stand zu dem Zeitpunkt schon fest, dass wir das nie wieder machen würden. Dabei waren wir bisher noch nicht auf einem Schlitten gewesen.
Doch das ließ nicht lange auf sich warten. 2 Schlitten mit je 11 Hunden standen schon bereit. Auf den einen Schlitten sollten 3 Personen gehen. Wir waren zu viert plus Fahrerin auf dem zweiten Schlitten. Direkt nach dem Start merkten wir, wie schrecklich die Fahrt werden würde. Wir kamen kaum voran, die Hunde brauchten immer wieder eine Pause und einige der Hunde rannten eigentlich nie richtig vorwärts. Es war eiskalt und langsam. Super.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir an ein Tipi. Die andere Gruppe war natürlich schon lange vor uns angekommen. Ich sah auch relativ schnell, wieso. Ich kuschelte mit jedem einzelnen Hund. Die 11 Hunde unseres Schlittens waren allesamt recht klein und zierlich. Die des anderen Schlittens waren groß und so, wie man sich Huskys vorstellte. Sie strotzten vor Kraft und waren diszipliniert. Icy, ein komplett weißer, junger Husky aus der Gruppe hatte es mir besonders angetan. Wir kuschelten und spielten eine Weile. Als Icy übermütig wurde und zu knabbern anfing, wurde er sofort von einem anderen Hund aus der Gruppe gemaßregelt. Das war interessant zu sehen, weil Icy sich sofort unterordnete. Als meine Finger schließlich kurz davor waren, komplett abzusterben, gingen wir ins Zelt und setzten uns ans Feuer. Es gab etwas zu essen und heiße Schokolade. Auf das Essen verzichteten wir und ich hoffte schon bald, dass wir bald zurückkehren würden.
Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit, bis wir uns wieder auf unseren Schlitten setzten und den Rückweg antraten. Der Schneesturm war schlimmer geworden und so konnte ich auf dem Rückweg die meiste Zeit nur mit geschlossenen Augen fahren. Es war kalt, nass, windig und langsam. Hinter jeder Kurve hoffte ich, das Ende der Tour zu erkennen.
Als es endlich soweit war, waren unsere Füße so kalt, dass sie wehtaten. Wir wollten nur noch in die Wärme.
Am Camp angekommen drehten wir die Heizung hoch und legten uns zunächst ins Bett, um wieder aufzutauen. Wir hatten etwa 3 Stunden Zeit, bis wir uns auf den Weg nach Abisko machen wollten.
Als wir endlich losfuhren, sagte uns Life noch, er glaube nicht, dass wir Chancen hätten. Zwar ist der KP Wert sehr hoch, aber es soll überall im Land bewölkt sein. Wir fuhren in unserer Vierergruppe trotzdem los und hofften auf das Beste.
Der Hinweg war ein Albtraum. Niemals wäre ich gefahren. Die Straßen waren nicht geräumt, die Sicht eine Katastrophe. Wenn uns ein LKW entgegen kam, musste man immer anhalten, weil man durch den aufgewirbelten Schnee nur weiß sah. Schon gruselig. Mike fuhr langsam und sicher.
Die Fahrt über entstand nicht eine Sekunde lang Schweigen. Wir unterhielten uns mit Lina und Mary über unsere Erlebnisse auf dieser Reise, unsere vergangenen Reisen und unsere Jobs. Die Beiden reisten genauso gerne wie wir, wodurch es einfach sehr viel zu reden gab.
Umso näher wir Abisko kamen, desto mehr wurde aus dem Fenster gesehen. Doch die Wolkenschicht war einfach zu dicht. Wir fuhren in die Abisko Mountain Lodge, die ein Restaurant und eine Bar hatte. Dort wollten wir uns die Zeit vertreiben, bis die Wolken etwas weniger dicht waren.
Wir spielten das Kartenspiel Arschloch und aßen Zimtschnecken. Bei dem Spiel habe ich tatsächlich 5 Runden gewonnen. Yayyy. Das passiert mir sonst nie. Ich bin absolut lausig in allen Kartenspielen und freute mich überschwänglich, wenn ich gewann. Vielleicht habe ich sogar einen Siegertanz hingelegt. Aber nur vielleicht.
Nebenbei liefen unsere Handys auf Hochtouren. Wir checkten die Aurora-Livecam von Abisko, hatten die Aurora-App offen und sahen uns auf mehreren Wetterkarten die Wolken und vor allem deren Bewegung an. Schon beim Sitzen im Warmen waren wir richtige Wetterfrösche, die pausenlos nach den besten Voraussetzungen für Aurora Borealis suchten.
Die Barfrauen und Tourguides waren für den Abend durch die Bewölkung nicht so optimistisch. Die Touren endeten aber auch um Mitternacht, wodurch sie natürlich weniger flexibel waren.
Um 22:45 fuhren wir los. Bewaffnet mit Wetterkarten und Google Maps. Wir fuhren an der Straße lang, bis wir einen Bereich fanden, der um etwa 23:30 für 20 Minuten wolkenfrei sein sollte. Auf dem Weg zu unserem berechneten Ort passierten wir einen Van der Aurora Tour. Wir fuhren noch ein paar Kilometer weiter und hofften einfach, einen besseren Riecher zu haben, als die Tourguides. Arrogant waren wir also gar nicht. In unserer „grünen Zone“ suchten wir uns eine Parkbucht und warteten. Dabei starrten wir immer wieder aus dem Fenster. Jeder Berg, jeder Stern und jede Wolke, die man sehen konnte, wurde positiv erwähnt und man merkte, dass alle nervös wurden.
Vor allem die Berge waren für Mary ganz wichtig. Immer wieder betonte sie, dass sie Berge sah. Wir versuchten ihr zu erklären, dass die Sterne und der Himmel wichtiger waren, aber ihre Berge waren immer wieder das Zentrum unserer Unterhaltungen.
Wir hofften so sehr, noch einmal Glück zu haben. Immer wieder stiegen wir abwechselnd aus, um die Lage zu begutachten.
Und tatsächlich konnten wir schon bald den Nebel am Himmel sehen. Ganz schwache Polarlichter. Am Anfang sind die nur auf der Kamera und nicht mit dem bloßen Auge grün, aber wir fühlten uns jetzt schon wie Gewinner.
Alle hatten uns gesagt, wir hätten keine Chance, aber wir Wetterfrösche, wir Aurora-Chaser hatten es allen gezeigt und trotzdem Polarlichter gefunden. Wir feierten uns, als wären wir die größten Entdecker der Geschichte.
Die Lichter wurden auch etwas stärker und färbten sich auch für das Auge grünlich. Einen roten Schimmer und schnelle Bewegungen konnten wir aber leider nicht sehen. Bald zog sich der Himmel wieder zu und wir fuhren nach kurzem Zögern los. Wir hatten auf dem Wolkenradar gesehen, dass es auf der Straße zurück zum Camp zwischendurch auch immer wieder ganz kleine Stellen geben würde, die für einen kurzen Moment wolkenfrei sein sollten.
Also waren wir wieder back on the road. Glücklich, welche gesehen zu haben, aber auch wachsam, in der Hoffnung, noch einmal Glück zu haben.
Ein leichter Nebel-Aurora-Schleier war immer wieder zu sehen und schon bald rief Lina, wir sollten stehen bleiben. Da mitten in der Nacht eigentlich niemand mehr auf der Straße mitten in der Wildnis unterwegs war, bremste Mike sofort und wir stiegen sogar ohne Handschuhe aus. Zu groß war die Angst, einen magischen Moment zu verpassen.
Und tatsächlich konnten wir plötzlich viel stärkere Polarlichter sehen. Über unseren Köpfen bewegten sich die grünen Lichter und für einen kurzen Moment konnte man sogar einen rötlichen Schimmer erkennen.
Durch die unerwartete Sichtung musste ich aus der Hand fotografieren und konnte mein Stativ nicht nutzen. Da wäre die Chance groß gewesen, das Beste zu verpassen. Also versuchte ich es so.
Wir hatten ein Zeitfenster von etwa 5 Minuten, was schon recht lange ist. Die Lichter veränderten immer wieder ihre Form und Geschwindigkeit, waren aber genauso, wie man es sich vorstellt. Wir waren wie verzaubert, voller Adrenalin und alle strahlten über beide Ohren. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Tolle Polarlichter trotz schlechter Voraussetzungen. Wir fühlten uns wie kleine Wetterfrösche und als ob wir gleich als Guides anfangen könnten.

Inzwischen war es schon nach 1 Uhr morgens und wir fuhren weiter Richtung Kiruna, zurück zu unserem Camp. Wir glaubten nicht daran, noch einmal etwas zu sehen, da das Wolkenradar erst ab halb 3 wieder relativ gut aussah. Und das galt auch nur für die Gegend um Abisko. Kiruna war komplett bewölkt. Trotzdem schauten wir immer wieder aus dem Fenster und suchten nach Lücken in der Wolkendecke und nach Sternen. Gut, bis auf Mary, die suchte scheinbar wieder nach Bergen.
Und wieder war es Adlerauge Lina, die meinte, der Schleier würde stärker werden. Also hielten wir noch einmal an. Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie aus dem Schleier ausgewachsene Polarlichter wuchsen. Ein weiteres Mal konnten wir die Lichter tanzen sehen und uns verzaubern lassen.
Wir fuhren weiter zum Camp. Die Wolken wurden stärker und es schneite wieder. Jetzt, wo wir alle wussten, dass wir keine Polarlichter mehr sehen konnten, entspannten wir uns wieder und merkten, wie müde wir von der Aufregung waren.
Um etwa 3 Uhr nachts kamen wir im Camp Alta an. Vollkommen fertig fielen wir in unsere Betten. Lina und Mary mussten um 9 auschecken und mit dem Shuttle nach Kiruna fahren. Mike und ich nahmen uns vor, bis 9:30 zu schlafen und dann gemütlich um 11:30 auszuchecken.
Wir schliefen fast sofort ein und ich träumte die ganze Nacht von bunten, tanzenden Lichtern.
05.02.2022
Camp Alta Kiruna – Road to Lulea – Lulea
„Mein Herz war voll Musik Wir spielten in unserem Leben für den Applaus Eine Tänzerin auf weißen Pferden Der Junge am Trapez war mein Held Und eins ist gewiss ich hab dabei was gelernt Das Leben ist ein Zirkus, das Leben ist so schön Wir klausen Manege so man uns lachen sieht Das Leben ist ein Zirkus, wir tanzen auf den Seil Es ist die liebe die uns auffällt in aller Ewigkeit“
Das Leben ist ein Zirkus von Kathy Kelly
Die ganze Nacht war vielleicht geprahlt. Um kurz vor halb 4 eingeschlafen und um 5:50 wurden wir schon wieder von einem Bagger geweckt, mit dem der Schnee geräumt wurde. Wir dachten, wir sterben. Zum Glück schliefen wir noch einmal ein.
Jedenfalls bis 7 Uhr. Denn um 7 war das Räumfahrzeug wieder bei uns. Diesmal für einen längeren Zeitraum. Es klang, als würde er nicht den Schnee, sondern unsere Hütte und unser Auto bewegen. Schrecklich.
Endgültig aufgestanden sind wir trotzdem erst um 9:20. Schon aus Prinzip. Wir waren totmüde und wussten, dass wir noch einen langen Tag vor uns hatten.
Wir frühstückten, packten die restlichen Sachen, putzten die Hütte und waren um kurz vor 11 auf dem Weg nach Lulea. Unsere letzte Nacht wollten wir dort verbringen, um nicht mitten in der Nacht zum Flughafen aufbrechen zu müssen.
Die Autofahrt kam einem länger vor, weil wir einfach sehr müde waren. Dennoch genossen wir wieder die Aussicht, sahen noch einmal Elche und waren wehmütig, diesen unglaublichen Ort verlassen zu müssen. Zum Glück führte uns der Weg den Großteil der Strecke durch die wilden Wälder, sodass wir alles noch einmal aufsaugen konnten.
Leider wurden wir geblitzt. Das ist in Schweden besonders blöd, weil die Strafen wirklich teuer sind. Aus diesem Grund haben wir uns die ganze Zeit genau an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten. Auch in dem Moment, in dem wir geblitzt wurden. Jedenfalls dachten wir das. Es war eine Weile 60 erlaubt. Dann kam ein Schild, das so zugeschneit war, dass wir einfach nicht entziffern konnten, welches Tempo erlaubt war. Das Nawi im Auto zeigte 80 an. Also beschleunigte Mike. Wenige Meter später wurden wir geblitzt. Auf dem Schild muss wohl 60 gestanden haben und nicht 80. So ein Mist! Das werden mindestens 150 Euro. Plus die Bearbeitungsgebühren von der Autovermietung. Ärgerlich.
Wir versuchten, uns davon nicht die Laune vermiesen zu lassen. Es war schließlich nicht mehr zu ändern. Und so fuhren wir weiter nach Lulea und genossen die Aussicht.
In Lulea angekommen checkten wir ins Hotel Arctic Comfort ein und machten uns bald auf den Weg, ein bisschen durch die Stadt zu laufen und uns ein Restaurant zu suchen. Vorher zogen wir noch unsere dicken Sachen aus, denn mit -1 Grad Celsius kam es uns sehr warm vor. Wir hatten uns an Temperaturen zwischen -12 und -35 Grad Celsius gewöhnt.
Zuerst liefen wir zum Hafen. In Lulea wird das Wasser im Winter als normaler Gehweg genutzt, weshalb viele Menschen auf dem Eis zu sehen waren. Wir genossen das schöne Licht (der Sonnenuntergang war gerade vorbei) und wollten im Hafenrestaurant essen gehen. Das war leider wegen Renovierung geschlossen. Also liefen wir in die Innenstadt zur Fußgängerzone, um dort etwas zu finden.
Es gab viele Fast-Food Restaurants und einige sehr teure Läden. Wir dachten schon, wir würden nichts Passendes mehr finden, als wir einen interessant aussehenden Laden sahen, an dessen Eingang mehrere Leute warteten: Pinchos.
Es sah sehr bunt und einladend aus, also beschlossen wir, dorthin zu gehen. Schnell fanden wir heraus, dass man in diesem Laden alles per App bestellt und theoretisch auch darüber bezahlen kann. Nach kurzer Zeit wurden wir darüber aufgeklärt, dass der Laden komplett ausgebucht sei. Sie konnten uns erst um 20:15 einen Tisch für 2 anbieten. Das war zwar noch eine Weile hin, aber das Zirkus-Thema und das Gesamtkonzept mit vielen kleinen Speisen hat mich so fasziniert, dass wir bereit waren, noch etwas zu warten. Wir reservierten uns einen Tisch und gingen erst einmal noch ins Le Croissant, um eine typisch schwedische Fika (Kaffee und Kuchen, in meinem Fall heiße Schokolade und Muffin) abzuhalten.
Die heiße Schokolade in Schweden war die Beste, die ich jemals getrunken habe. Egal wo, sie war nie zu süß. Ich liebte es und habe in der Zeit in Schweden mehr heiße Schokolade getrunken, als sonst in einem halben Jahr.
Nach unserer leckeren Fika zogen wir los, um einen typisch schwedischen Laden zu suchen. Ich wollte mir heiße Schokolade mit nach Hause nehmen. Mein eigenes Stückchen Schweden für zu Hause.
Danach ging es noch für eine Weile ins Hotel. Ausruhen und Duschen. Vielleicht habe ich während der Ausruhzeit schon wieder für einen weiteren Urlaub recherchiert… Tja, mir ist einfach nicht zu helfen.
Ich konnte es kaum erwarten, endlich ins Pinchos zu gehen. Ich weiß gar nicht, wann ich mich zuletzt so sehr auf essen gefreut habe. Wobei es eigentlich mehr das Setting war, das mich so fasziniert hat. Ich wollte in die Welt des Zirkus eintauchen und viele viele kleine Speisen probieren. Außerdem hatte ich online gesehen, dass man sich auch einen alkoholfreien „Überraschungscocktail“ bestellen kann. Darauf freute ich mich auch sehr.
Um fünf Minuten nach 8 waren wir im Pinchos. Ein Glück konnten wir direkt zu unserem Tisch. Der Kellner stellte uns sofort eine kleine Packung Popcorn hin und erklärte uns noch kurz, wie die Bestellungen im Laden funktionierten.
Wir tobten uns bei den Bestellungen ordentlich aus. Unter anderem gab es Mac&Cheese Pizza, Iberico-Spieße und Mozzarella-Knoblauch-Brot. Wir mussten nicht lange warten und konnten uns schon bald die Tabletts mit den Leckereien abholen. Wirklich alles schmeckte einfach fantastisch. Toll ist, dass man Dinge ausprobieren kann, die man sich als große Portion nicht bestellt hätte. Ich war begeistert.
Während des Essens konnte man sich umsehen und in jeder Ecke weitere Details finden. Das Zirkus-Thema war überall zu erkennen.
Auch wenn wir schon satt waren, mussten wir uns natürlich einen Nachtisch bestellen. Es gab unter anderem eine Eis-Chips-Kombination und auch eine Eis-Marshmallow-Kombi. Es war unglaublich lecker. Wir genossen den Abend sehr und fielen danach glücklich und vollgefuttert ins Bett.
06.02.2022
Lulea – Stuttgart - Berlin
„Nur nach Hause, nur nach Hause, nur nach Hause gehn wir nicht Nur nach Hause, nur nach Hause, nur nach Hause gehn wir nicht (und nochmal) Nur nach Hause, nur nach Hause, nur nach Hause gehn wir nicht Nur nach Hause, nur nach Hause, nur nach Hause gehn wir nicht Denn nur nach Hause gehn wir nicht“
Nur nach Hause von Frank Zander
Es war soweit: Die Reise war vorbei und wir mussten den Heimweg antreten. Wir wollten auf gar keinen Fall nach Hause. Die Woche war einfach zu kurz. Weder Mike, noch ich waren bereit für die reale Welt. Masken tragen, hohe Inzidenzen, Arbeit. Alles in uns wollte sich dagegen wehren.
Aber wir kamen nicht drum herum. Um 7:59 gaben wir unseren Mietwagen zurück (bis 8 Uhr hätten wir Zeit gehabt; das nenne ich mal deutsche Pünktlichkeit). Wir checkten ein und gaben unser Gepäck ab. Dabei unterhielten wir uns mit einem Paar, das auch gerade eine Woche in Schweden, aber näher an Lulea verbracht hat. Auch sie waren noch nicht bereit für den Abschied.
Der Flieger startete pünktlich und wir konnten ein letztes Mal die wunderschöne Natur Schwedens betrachten.
Nach der Landung in Stuttgart mussten Mike und ich zum Hauptbahnhof kommen. Wir stellten fest, dass Stuttgart die Stadt des Laufens ist. Forrest Gump hätte es geliebt. Wir liefen erst eine Weile zur Bahn, dann mussten wir am Hauptbahnhof (oder soll ich es Großbaustelle nennen?) umsteigen und liefen wieder ewig durch die Gegend. Auf der Großbaustelle gab es nicht einmal eine Möglichkeit, etwas Anderes als Brötchen zu essen. Also verzichteten wir und warteten auf den Zug nach Berlin. Der war so voll, dass man online nicht mehr reservieren konnte.
Das zeigte sich dann auch im Zug. Mit viel Glück konnten wir noch Sitzplätze ergattern. Einige Fahrgäste mussten stehen. Wir fuhren fast 6 Stunden, bis wir in Berlin ankamen.
Jetzt war der Urlaub also tatsächlich vorbei…
Unser Resümee
Wir liebten das Leben, den Sommer in Schweden Die Welt hing an Fäden und alles war leicht Und so klar, so wie es war
Wir liebten das Leben, den Sommer in Schweden Die Nächte im Regen, und alles war leicht Und so klar, so wie es war, so wie es war
Wir liebten das Leben, den Sommer in Schweden Die Welt hing an Fäden und alles war leicht Und so klar, so wie es war
Wir liebten das Leben, den Sommer in Schweden Die Nächte im Regen, und alles war leicht Und so klar, so wie es war
Sommer in Schweden von Revolverheld
Was wir in einer kurzen Woche in schwedisch Lappland erlebt haben, ist für uns noch immer unwirklich. Wilde Natur, tanzende Lichter, eisige Kälte, freundliche Menschen.
Ein steht für uns fest: Wir müssen auch im Sommer noch einmal zurückkehren und die Natur erwandern. Das Land ist wunderschön und hat uns in seinen Bann gezogen. Die Polarlichter waren sicherlich ein Highlight und vor allem ein Punkt auf unserer Bucket List, aber die Unberührtheit der Natur ist es, die uns verzaubert hat und nicht mehr loslässt.
Wir wollen eigentlich viele verschiedene Orte auf der Welt besuchen und kehren deshalb meist nicht zurück, doch in diesem Fall ist es für uns ganz klar: Wir werden noch einmal einen Sommer in Schweden verbringen.